Projekt 2019/20: Simson S51 (3x)
In dem Jahr 2019/20 stellten sich die 14 Teilnehmer der Oldtimer AG einer besonderen Herausforderung: Drei ca. 30 Jahre alte, fahruntüchtige und heruntergekommene Bastlerfahrzeuge sollen im Rahmen des Nachmittagsunterrichts neues Leben eingehaucht bekommen. Es handelte sich bei den Oldtimern um drei Simson S51, das meistgebaute Kleinkraftrad Deutschlands. Über 300.000 Stück wurden in Ostdeutschland hergestellt.
Jeden Donnerstagnachmittag wurde nun geschraubt, gebohrt, geschliffen, lackiert, gehämmert und wiederaufbereitet. Das erforderte zum einen sowohl das fachliche Wissen über notwendige Arbeitsvorgänge und -techniken, die zur Restauration solcher Liebhaberstücke unerlässlich sind, zum anderen das entsprechende Know-How zum Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz. Hier wurden die Schüler nicht nur von der leitenden Lehrkraft sondern auch von der Kfz-Abteilung der Bayrischen Bereitschaftspolizei unterstützt. So konnten sich die Schüler im Rahmen von Exkursionen zu verschiedenen Abteilungen nicht nur das fachliche Wissen und professionelle Vorgehensweisen aneignen, sondern gleich Eindrücke über die Arbeiten und Abläufe in verschiedenen Ausbildungsberufen sammeln.
Zerlegen
Als Erstes stand das Auseinandernehmen der drei Mokicks auf dem Plan und natürlich treten auch hier schon die ersten Probleme auf: verrostete Schrauben, notdürftig geflickte Bleche, lose oder fehlende Teile, gescheiterte Lackexperimente, Versuche vorheriger Besitzer die Leistung zu optimieren und vieles mehr. Nach der Bestandsaufnahme und dem Sortieren in entsprechende Boxen soll ein entsprechender Plan festgelegt und die benötigten Neuteile bestellt werden.
Aufbereiten und instand setzen
Das Ziel war, die drei Oldtimer wieder auf die Straße zu bringen und sich dabei an einen angemessenen finanziellen Rahmen zu halten. Schon allein deshalb war klar, dass nicht nur mit Neuteilen gearbeitet wird, sondern vor allem auch alte Bauteile wiederaufbereitet und brauchbar gemacht werden müssen. Nicht zuletzt, da es sich dabei um viele Originalteile handelt. Viel konnte schon durch das Säubern und Aufpolieren bewirkt werden, es müssen aber ebenso Gewinde neu geschnitten, technische Bestandteile wieder funktionsfähig gemacht, Tanks entrostet, Felgen poliert bzw. mit neuen Speichen versehen und Dellen ausgebessert werden. Vor allem die komplette Neulagerung und das Abdichten der Motoren stellte eine große Herausforderung dar, die von den Schülern aber gerade mit viel Engagement gemeistert wurde. Die fertigen Motoren wurden abschließend von einem KFZ-Meister und dem TÜV abgenommen.
Lackieren
Hinsichtlich der Lackierung musste unterschieden werden zwischen Rahmenteilen, die am fertigen Fahrzeug nur noch bedingt sichtbar sind, und Sichtteilen, wie Tank und Seitendeckel. Die Erfahrungen, mit Sprühdosen, die Rahmenteile zunächst zu grundieren und dann anschließend schwarz einzufärben, wollten sich die Schüler nicht nehmen lassen. Alle Tipps zu diesem Arbeitsgang wurden so gut ausgeführt, dass keine Nacharbeiten durch einen professionellen Lackierer nötig waren. Für die Lackierung der Sichtteile konnte die Oldtimer AG die Lackierwerkstatt Melzer in Höchberg als Partner gewinnen, die Tank und Seitendeckel in den originalen Farbtönen lackierte.
Zusammenbau
Im Anschluss an die Aufbereitung und Lackierung hatten wir damit begonnen, die wieder aufbereiteten und neuen Teile zusammenzusetzen. „Ein bisschen wie Lego bauen für Große“, so betitelte ein Schüler die Neumontage, die wir aber auch nicht ohne einige individuelle Details durchführen möchten. So programmiert unsere 3D-Drucker AG die Kleinteile, die es nicht mehr original gibt bzw. die aufwendig aus dem asiatischen Raum verschifft werden müssten, einfach im Computer und druckten uns diese aus. Dazu gehören beispielsweise neue Griffe, eine Ölverschlussschraube oder das Gehäuse für Blinker und Rücklichter. Auch ein eigenes Logo wurde bereits von Schülern aus unserem Kunstzweig neu designed, sollen die fertigen Oldtimer doch nun Sonnemann S51 heißen.
Unser Spezialist für Lackierungen in Höchberg: