Seminare für Studienreferendare

Schulrecht | Dr. Peter Schüll

In den Seminarsitzungen Schulrecht/Schulkunde werden unter Einbeziehung aktueller, konkreter Ereignisse aus dem Schulalltag wesentliche rechtliche Bestimmungen aus dem BayEUG (Erziehungs- und Unterrichtsgesetz), der RSO (Realschulordnung), der BaySchO (Schulordnung), der LDO (Lehrerdienstordnung) usw. besprochen. Selbstverständlich werden dabei auch pädagogische Fragestellungen, Bewertungen und Abwägungen der Sachverhalte diskutiert, um ein Grundverständnis für schulkundliche Belange aufzubauen.

Katholische Religionslehre | Gertrud Vorderobermeier

Denn gemeinsam ist man weniger allein
getreu diesem Motto arbeitet das Fachseminar Katholische Religionslehre zusammen. In den wöchentlich stattfindenden Fachsitzungen bekommen die Studienreferendare Feedback und Tipps zur Unterrichtsgestaltung. Gemeinsam wird über „schwierige“ Themen diskutiert und über die Probleme des Schulalltags gesprochen. Mit den spirituellen Impulsen schaffen wir kleine Erholungsoasen im Alltag und nehmen uns Zeit für uns selbst. In der Vorbereitung und Gestaltung von Schulgottesdiensten werden wir Studienreferendare optimal auf das spätere Aufgabenspektrum vorbereitet. Religion ein Unterrichtsfach wie jedes andere – und doch ganz anders!

Pädagogik | Anette Seifert

Im Pädagogik Seminar, das wöchentlich eine Doppelstunde umfasst, wird vor allem Wert auf eine möglichst praxisnahe Ausbildung gelegt, um den Referendaren das Rüstzeug zu vermitteln, den vielfältigen Anforderungen des Lehrerberufs gerecht zu werden.
Folgende Themenschwerpunkte sind vorgesehen:

  • Erziehen und Bilden
  • Lehren und Lernen
  • Fördern und beraten
  • Schule gestalten und entwickeln

Es wird eine Vielzahl von Methoden, Unterrichtsformen und Prinzipien erarbeitet, damit die Referendare befähigt werden, den Alltag an der Realschule zu meistern und in ihre neue Rolle als Lehrkräfte hineinzuwachsen.

 Physik | Martin Zimmer

„Wie entsteht eine Fata Morgana?“
„Wie kann man das Licht einer Glühlampe mit einer Schere „ausschneiden?“

Das sind zwei von vielen hundert Fragen, die unseren Schülern im Physikunterricht begegnen. Die Schule ist räumlich und materiell so ausgestattet, dass nahezu alle Facetten eines zeitgemäßen Physikunterrichtes kennen gelernt werden können. Es sind dies zwei helle, geräumige, auf den neuesten Stand der Technik gebrachte Fachräume, wobei einer als Stufensaal gestaltet ist, der andere als Schülerübungssaal. Die Physiksammlung ermöglicht selbstverständlich experimentelles – auch  computergestütztes – Arbeiten zu allen Themenbereichen des Lehrplanes. Großer Wert wird darauf gelegt, handlungsorientierte Unterrichtsformen umzusetzen, wozu umfangreiches Schülerübungsmaterial zur Verfügung steht. Das Grundkonzept der Ausbildung im Seminar besteht darin, aus dem Prinzip des fragendentwickelnden Vorgehens handlungsorientierte Unterrichtsformen zu generieren. So ist das erste Schulhalbjahr geprägt vor allem durch das Einüben der Planung und Durchführung von klar strukturiertem, zielorientiertem Unterricht. Hier stehen zunächst verschiedene fachmethodische Aspekte, aber auch Moderationstechniken im Vordergrund. Mit fortschreitender Ausbildung werden verschiedene Sozialformen, wie sie etwa in der
Schülerübung, dem Arbeiten an Stationen oder in der Projektarbeit auftauchen, erfahrbar gemacht und erprobt. Bedingt durch die räumliche Nähe zur Universitätsstadt Würzburg werden mit einzelnen Schulklassen jedes Schuljahr auch außerschulische Lernorte aufgesucht. Hier sind die
Referendare selbstverständlich aktiv mit eingebunden.

Mathematik | Silke Michels

„Die Mathematik als Fachgebiet ist so ernst, dass man keine Gelegenheit versäumen sollte, sie etwas unterhaltsamer zu gestalten.“ (Blaise Pascal)

Gemäß diesem Zitat arbeitet das Fachseminar daran, den Spaß an der Mathematik durch lebens- und praxisnahe Aufgaben sowie spielerische Elemente bei den Schülern zu wecken. Einen wesentlichen Bestandteil der gemeinsamen wöchentlichen Fachsitzungen bildet die Veranschaulichung von mathematischen Inhalten, um den Schülern den Zugang zu den behandelten Themen zu erleichtern.

Die Studienreferendare lernen, verschiedene Medien wie grafikfähige Taschenrechner, dynamische Geometrieprogramme, Modelle und das Activboard sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Darüber hinaus steht die Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit und das  Verantwortungsbewusstsein der Schüler für das eigene Lernen im Mittelpunkt. Daher werden verschiedene Methoden und Sozialformen – beispielsweise Handlungsorientierung, Gruppenarbeit und das Anfertigen von Hausaufgaben-Folien durch die Schüler – im Seminar besprochen und im Unterricht ausprobiert. In Einzelgesprächen mit der Seminarlehrerin erhalten die Studienreferendare regelmäßig Rückmeldung und Hilfestellungen für ihre eigenen Unterrichtsstunden. Mathematik – ein Fach, in dem man fürs Leben lernt!

Psychologie | Timo Koppitz

In den wöchentlichen Fachsitzungen „Psychologie“ werden die StudienreferendarInnen darin begleitet und unterstützt, ihr an der Universität erworbenes Wissen in die Praxis umzusetzen und das selbständige Unterrichten von Klassen schrittweise zu erlernen. Unter Anleitung der Seminarlehrerin/-lehrers und im Austausch mit den Kolleginnen werden spezifische Unterrichtssituationen und Erfahrungen reflektiert, konkrete Problemlösungsstrategien erarbeitet und nach alternativen Handlungsoptionen gesucht. So können die Studienreferendarinnen ihr Verständnis für die kognitiven und emotionalen Befindlichkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler vertiefen, ihr Handlungsrepertoire erweitern und ihre Lehrerpersönlichkeit stärken.

In diesem Lernprozess gelingt es den jungen Lehrkräften immer besser, die komplexen Anforderungen, die an sie herangetragen werden, zu erfüllen und sich in herausfordernden Situationen kompetent zu verhalten.

Deutsch | Timo Koppitz

„Wenn wir, sagtest du, die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.“ (J.W. v. Goethe)

 

Den Worten Goethes geschuldet, liegt das Bemühen im Deutschseminar darin, jeden Referendar möglichst von Beginn an als Lehrkraft zu sehen. Unterrichtsstunden und Korrekturen sollten recht schnell in der Realität der Realschule erfahren und der Schritt vom Studenten hin zum Lehrer rasch möglichst vollzogen werden. Der Sprung ins kalte Wasser erfolgt dabei aber immer „an der Hand“ des Seminarlehrers. Der Ablauf der Ausbildung strukturiert sich epochal. In den ersten beiden Wochen werden die Lehrbeispiele des Seminarlehrers hospitiert und jeweils besprochen, ab der dritten Woche stehen dann die ersten eigenen Unterrichtsstunden auf dem Plan. Ungefähr ab den Herbstferien erfolgt dann die Zuteilung zu einer Klasse, in der „zusammenhängend“ unterrichtet wird. Außerdem finden pro Woche zwei Fachsitzungen und mindestens eine Arbeitssitzung statt.

Folgende „Projekte“ sind ebenfalls fester Bestandteil des Deutschseminars:

  • Organisation einer Lesenacht
  • Besuch der Bibliothek der Gemeinde mit einer 5. Klasse
  • Lektüresequenzen
  • eine Schreibwerkstatt
  • Klassenzimmergestaltung durch kreatives Schreiben
  • Beteiligung am Schnuppernachmittag
  • Beteiligung an der Projektpräsentation
  • Probeunterricht
  • Abschlussprüfungskorrekturen
  • Gestaltung eines Lernzirkels
 Kunst | Karin Kasberger

„Die Kreativität des Menschen ist das wahre Kapital.“ (Joseph Beuys)

Allgemeines:

  • Einbringung in die Schulhausgestaltung
  • Gestaltung der Weihnachtskarten
  • Schnuppernachmittag für die „neuen“ 5. Klässler
  • Informationsabend für die 6. Klasse

5. Klasse
• 3-stündig Werken

6. Klasse
• 3-stündig Kunst

7. Klasse
• 2-stündig Kunst
> eine praktische Schulaufgabe (Malerei / Zeichnung)
• 1-stündig Kunstgeschichte (Romanik und Gotik)
> zwei Stegreifaufgaben
> zwei schriftliche Schulaufgaben

8. Klasse
• 2-stündig Kunst
> eine praktische Schulaufgabe (Malerei / Zeichnung / Collage)
• 1-stündig Kunstgeschichte (Renaissance und Barock)
> zwei Stegreifaufgaben
> zwei schriftliche Schulaufgaben
Erste Vernissage am Ende des Schuljahres.

9. Klasse
• 2-stündig Kunst
> eine praktische Schulaufgabe (Projektarbeit von November bis Januar; eventuell danach eine Ausstellung)
• 1-stündig Kunstgeschichte (Klassizismus, Romantik, Realismus, Impressionismus)
> zwei Stegreifaufgaben
> zwei schriftliche Schulaufgaben

10. Klasse
• 2-stündig Kunst
> eine praktische Schulaufgabe (thematisch zur Abschlussprüfung)
• 1-stündig Kunstgeschichte
> zwei Stegreifaufgaben
> zwei schriftliche Schulaufgaben

 GsB | Philipp Beyer

Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung (GsB)

Warum eigentlich Politikunterricht für Referendare? Hat man mit seinen beiden Fächern, Psychologie, Schulrecht und Pädagogik nicht schon genug zu tun?

Solche Fragen hört man immer wieder, wenn man Referendare nach dem Fach GsB befragt. Ansatzweise sei an dieser Stelle eine kurze Antwort gegeben.

Zum einen soll jede Lehrkraft ihrem verfassungsrechtlichen Auftrag des Art. 131 BayVerf, der Demokratieerziehung, nachkommen können. Hierzu muss sie dem Schüler ein Vorbild sein, das fachkundige Auskunft geben kann, kritisch Stellung bezieht und demokratische Werte aktiv vorlebt, sodass sich bei den Schülern wesentliche demokratische Werte, wie z. B. die Achtung der Menschenrechte oder der freiheitlich-demokratische Grundordnung, ausbilden können.

Zum anderen verkörpert und vertritt der Lehrer in seiner Rolle als Beamter den Staat als Teil der Exekutive. In dieser Rolle werden zum Teil widersprüchlich anmutende Rollenerwartungen an die Lehrkraft gerichtet, wie z. B. das Gebot der parteipolitischen Neutralität, das scheinbar mit der Vorbildrolle als politischer Bürger zu kollidieren scheint. In diese Rolle hineinzuwachsen und ihren Erwartungen gerecht zu werden – hierbei soll die Ausbildung helfen.

Politik und Gesellschaft | Philipp Beyer

Dass Politik und Gesellschaft mehr ist als Institutionenkunde, hat sich – hoffentlich – mittlerweile herumgesprochen. Als sozialwissenschaftliches Querschnittsfach nutzt es genuin die Erkenntnisse der politischen Wissenschaft, der Soziologie und der Volkswirtschaftslehre. Da politischer Unterricht aber meist dem Prinzip des exemplarischen Lernens folgt, sind schnell auch Kenntnisse über breite Bereiche des gesellschaftlichen Lebens nötig. Diese Breite macht in der Vorbereitung u. a. den Reiz und die Herausforderung zugleich für den Politiklehrer aus.

Mit der fachlichen, universitären Ausbildung wurden wesentliche Grundlagen für einen souverän gehaltenen Unterricht gelegt. Doch wie wird aus einem aktuellen Thema nun eine konkrete Sozialkundestunde? Was muss ich bei der Sequenzgestaltung beachten? Welche Methoden setze ich ein? Welche Werte und Normen möchte ich in den Schülern herausformen? …

Diese und noch viel mehr Fragen werden in den wöchentlichen Fachsitzungen, in Einzelgesprächen (Vor- und Nachbesprechungen) und natürlich durch ganz viel praktische Erfahrungen beantwortet.

Wirtschaftswissenschaften | Veronika Kehl

Das Studienseminar im Fach Wirtschaftswissenschaften teilt sich in die beiden Unterrichtsfächer Wirtschaft und Recht (WiR) und Betriebswirtschaftslehre / Rechnungswesen (BwR) auf. Beides wird jedoch zusammen studiert und bildet deshalb auch in der Seminarausbildung eine Einheit. Während das Fach WiR in allen wählbaren Zweigen an der Realschule in der 9. Jahrgangsstufe unterrichtet wird, liegt der Schwerpunkt für BwR naturgemäß in der Wahlpflichtfächergruppe II (wirtschaftlicher Bereich). Die Ausbildung der ReferendarInnen bezieht sich für das Unterrichtsfach BwR vor allem darauf, das Berechnen, Kalkulieren und Buchen von Geschäftsvorfällen (7. – 9.Jgst) und die Kostenkalkulation (10.Jgst) möglichst schülerorientiert aufzubereiten und zu vermitteln. Im Fach WiR hingegen wird ein besonderes Augenmerk auf unser deutsches Wirtschaftssystem und unsere Rechtsordnung gelegt. Die hierfür einsetzbaren Methoden und Sozialformen und die zu vermittelnden Kompetenzen werden in den wöchentlichen Fachsitzungen erarbeitet und das Vorwissen aus dem Studium ausgebaut. Besonders wichtig ist es hierbei die aktuelle wirtschaftliche Lage nicht aus den Augen zu verlieren und das bereits vorhandenen Wissen der Schüler in die Unterrichtseinheiten mit einfließen zu lassen.

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